Bericht 30. Karibik Trophy 2021
Karibischer Inselcocktail - die leider reduzierte Version
Mit einem Jahr Verspätung – bedingt durch die allseits bekannten Pandemie-Einschränkungen – hat uns die 30. Karibik Jubiläums-Trophy zu einem limitierten Inselcocktail in die kleinen Antillen, den Inseln „über dem Wind“, geführt.
Mit viel Vorfreude sind wir (Crew & Skipper des Segelkatamarans Mauka) von Deutschland aus mit der Air France nach St Martin gestartet. Auf dem niederländischen Teil gelandet, erfolgte der Transfer zu unserem Ausgangspunkt - der Hafen in der Anse Marcel im französischen Hoheitsgebiet von St. Martin. Hier trafen wir dann die restlichen Teilnehmer dieses Segelevents. Um die Wartezeit zu verkürzen wurden alle Teilnehmer mit einem Karibischen Cocktail begrüßt. Nach erfolgter Schiffsübernahme und einem Trophy-Briefing wurde dann der Ablauf für die ersten Tage für die Flottille und innerhalb der einzelnen Crews besprochen.
Die Auswirkungen von der C-Pandemie hat von der Organisation aber auch von den Crews ein hohes Maß an Flexibilität gefordert. So hatten alle Crews mit kleineren bis großen Reparaturen zu kämpfen, bis hin zu kurzfristigem Bootstausch. Die Liste der zu tätigenden Reparaturen war groß und letztendlich mit viel Eigenengagement war man dann bereit den guten Wind auszunützen, die Segel zu setzen und die ersten Manöver zu fahren. So war unser Tagesziel Grand Case auch nicht weit entfernt, wo die Trophy alle Teilnehmer zu einem Welcome-Abend bei „Captain Frenchy“ geladen hatte.
Die folgenden Tage war freies Segeln angesagt. Unsere Ziele führten uns nach Marigot, Tintamare, mit Ile Fourchue und dem Zwischenziel St. Barths wo wir in der Anse de Colombier einen Ankerstop eingelegt haben, bevor es dann nach Port Gustavia ging.
Nach den obligatorischen Ein- und Ausreisemodalitäten waren wir dann bereit für unsere Überfahrt zu unserem nächsten Ziel: ANTIGUA – der Segelhochburg der Karibik – wo Jolly Harbour unser „Port of Entry“ ist. Nach unvorhergesehenen Problemen haben wir spät abends unseren Ankerplatz vor der Marina erreicht.
Nach dem umfangreichen Einklarierungsprozedere ging es dann nach English Harbour wo die Flotte, festgemacht am Nelson’s Dockyard, sich wieder getroffen hat. Individuell wurde dann die historische Anlage erkundet, bevor es am nächsten Tag zu den ersten „Fun“-Wettfahrten ging. Trotz abnehmenden Winden haben wir 2 Wettfahrten erfolgreich ins Ziel gebracht. Zurück im Dockyard haben wir uns entschlossen unser Glück herauszufordern und nach Shirley Heights zu fahren, dem populären und schönsten Aussichtspunkt auf Antigua, um den fantastischen Blick über English Harbour bis Falmouth Harbour zu genießen. Aber nicht nur das….bekannt für Shirley Heights sind auch die mittlerweile legendären Partys im Ambiente der ehemaligen Militärgebäude, wo sich heute ein Restaurant und eine Bar befindet, mit Barbecue, Drinks und Live-Musik, welche am heutigen Tag auf dem Terminplan stand. Dieses Jahr leider in limitierter Besucheranzahl, bedingt durch…, wodurch ein gemeinsamer Besuch der gesamten KH+P Flottilie nicht umsetzbar war.
Gesegelt haben wir dann auch wieder, denn weitere Wettfahrten standen noch an, da am Abend ja die Preisverleihung in Falmouth Harbour auf dem Gelände der National Sailing Academy von Antigua auf demPlan stand. Jede Crew, unabhängig von deren Plazierung bekam ihren „Pokal“ welcher bereits mit Rum aus Antigua befüllt war. Zudem wurden die seglerischen Leistungen, bewertet aus den Ergebnissen der Wettfahrten, honoriert.
Das Prozedere zum Ausklarieren am darauffolgenden Tag machte uns bewusst, wie schnell die Zeit verfliegt und dass wir die ersten zwei Drittel der Trophy schon absolviert haben. Somit war uns klar dass wir nur noch einen Strand der insgesamt 365 Strände auf Antigua besuchen können. Wir segelten zur Nonsuch Bay, als Startpunkt für die Überfahrt nach Barbuda ideal gelegen, was tags darauf unser Ziel ist.
Da die Winde immer mehr abflauten, haben wir diese Teilstrecke unter Maschine zurückgelegt. So konnten wir den Tag am Ankerplatz „North of Palmetto Point“ mit Schwimmen, Strandspaziergängen am "11 Mile Beach" ausgiebig genießen.
Nebenbei wurde die Planung für unseren bevorstehenden Nachtschlag zurück nach St. Martin gemacht. Die Windvorhersage war nicht prickelnd, doch hatten wir noch eine leichte Brise mit der wir dann die ersten Stunden in Richtung St. Barths gesegelt sind. Nach dem die Logge weniger als 5kn anzeigte, starteten wir die Maschinen um bei unseren Trip zurück nach St. Martin, das Zwischenziel Ilet Pinel, und das spätere Übernachtungsziel, in der Bucht von Grande Case, wie geplant zu erreichen.
Hier haben wir nochmals die kreolische Küche in einem der Lolo’s an der „Waterfront“ von Grande Case genießen können.
Am folgenden Tag trafen nach und nach die anderen Boote der Trophy-Teilnehmer, für die Abschlussveranstaltung bei Captain Frenchys ein. Neben lockeren Gesprächen unter den Crews gab es noch hilfreiche Informationen für die Rückgabe und Auscheck der Yachten, sowie den Transfers zum Flughafen und den Flügen.
Unser Fazit: Trotz leider nicht „normalen“ Bedingungen überwiegen die wundervollen und auch neuen Eindrücke der Karibik Trophy geprägt vom Flair eines Segelreviers aus britischen, französischen und kreolischen Einflüssen. Wir haben zwei wunderbare Wochen genießen können, neue Bekanntschaften geschlossen und bestehende weiter pflegen können.
Ingbert Strasser, Skipper Bali 4.3 „Mauka“